12.01.2018 – 13.01.2018
„Sonne kann jeder!“ meinte Stadtführerin Susann Wuschko trocken, nachdem sie die Schaffranek-Reisegruppe aus Kulmbach, Bayreuth und Burgkunstadt am Busparkplatz am Zwingerteich in Empfang genommen hatte. Dresden präsentierte sich an diesem Tag von einer ganz ungewöhnlichen Seite. „So habe ich die Stadt noch nie erlebt – geradezu mystisch!“ meinte die Dresdnerin und bezog sich dabei auf den Nebel, der den Turm in 50 Meter Entfernung nur noch schemenhaft erscheinen ließ.
Die junge Stadtführerin wusste viel zu berichten von ihrer Stadt und deren Geschichte, in der August der Starke jede Menge Exemplare seiner baulichen Prunksucht hinterließ, allen voran der Zwinger, jener riesige barocke Gebäudekomplex mit prächtigen Gartenanlagen, mit dem der Regent seinen Machtanspruch überdeutlich zum Ausdruck brachte.
Nach einer kleinen Einkehr in der urgemütlichen „Schankstube“ unweit der Frauenkirche, in der von den meisten das typische ostdeutsche „Würzfleisch“ probiert und als sehr gut befunden wurde (wichtig dazu: die „Worcestersauce Dresdner Art“!), ging’s ins Hotel Maritim. Das war einst ein großer Getreidespeicher und präsentiert sich heute als wunderschönes Komforthotel, keine fünf Gehminuten von der Semperoper entfernt.
Die war am Abend der Höhepunkt der Reise. Die Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauss stand auf dem Programm, sehr temperamentvoll inszeniert, mit überwältigenden Kulissen und einer humorigen Einlage des Schauspielers und Kabarettisten Wolfgang Stumph, der in Dresden traditionell als betrunkener Gefängniswärter Frosch tagespolitische Ereignisse auf’s Korn nimmt.
Der nächste Vormittag stand zur freien Verfügung. Wer wollte, schloss sich Reisebegleiterin Jutta Lange an, um mit ihr die Kuppel der Frauenkirche zu besteigen (was in Sommermonaten oft mit stundenlanger Wartezeit verbunden ist), in der katholischen Hofkirche einem halbstündigen Orgelkonzert zu lauschen und eine nette kleine Ausstellung mit Meißner Porzellan zu begutachten, wo man sich den Erwerb einer kleinen Sängerin zum Preis von 9000,- Euro gerade noch verkneifen konnte. In der folgenden Verkaufsstelle einer Handtaschen-Manufaktur war die Standfestigkeit nicht mehr ganz so groß.
Am frühen Nachmittag lernte die Reisegruppe im Rahmen einer Rundfahrt noch die überaus sehenswerten Außenbezirke kennen, etwa das zauberhafte Blasewitz mit seinen schönen Villen im Grünen, denn „der echte Dresdner lebt gern auf dem Land,“ so die Stadtführerin. Bevor die Rückfahrt nach Oberfranken angetreten wurde, gab’s noch einen Kurzstopp im ältesten und schönsten Milchladen der Welt, der „Pfunds Molkerei“.
1=Sehr gut / 5=mangelhaft
Reiseunterlagen: | 1,46 |
Bus Rabenstein: | 1,14 |
Busfahrer Ingo Schubert: | 1,07 |
Reisebegleitung Jutta Lange: | 1,14 |
Operette „die Fledermaus“: | 1,86 |
Stadtführung: | 1,36 |
Panoramarundfahrt: | 1,50 |
Stadtführerin Frau Wuschko: | 1,29 |
Hotel Maritim Dresden: | 1,23 |
Frühstück im Hotel: | 1,15 |
Programmablauf: | 1,77 |
Kaffee & Kuchen: | 1,21 |
Gesamteindruck: | 1,23 |
Preis-Leistungsverhältnis: | 1,54 |
Gesamt: | 1,35 |