ZEITUNGSBERICHT
Tempel, Natur, Momos, Blumen, Farben, Glück und Freude – Nepal
Ein Reisebericht geprägt von der Überschrift.
Als Reisebegleitung des Reisecenters Schaffranek, www.reisecenter-schaffranek.de, durfte ich mich auf dieses Abenteuer einlassen. Unsere kleine Reisegruppe landete in Kathmandu. Wir wurden von Shyam und seiner Frau Saru empfangen – unsere ständigen Begleiter dieser Reise. Am Bus erwartete uns eine Abordnung der Tilingatarschule, neben Lehrkräften und Schülern sowie ehemaligen Schülern gab es zur Begrüßung Schals und die typische nepalesische Mütze für die Männer. Diese Begrüßung zog uns gleich in den Sog von nepalesischer Freundlichkeit. Und schon begann unser „Abenteuer“. Allein die Fahrt vom Flughafen zu unserem Hotel – was für ein Verkehr, was für ein vermeintliches Chaos – aber nein, trotz Gehupe und riskanten Manövern klappt alles. Vorrangig die Mopeds, die wie scheinbare Motorradgangs das Straßenbild prägen, auf dem Moped Fahrer, Kinder ungesichert, Ampeln keine, Straßenverkehrsregeln keine, aber es funktioniert dennoch. Allein mit einem Auto in Kathmandu oder auf der Hauptstrecke Richtung Malekhu zu fahren, kommt einem vermeintlichen Selbstmord nahe. Wir haben viele Tempel gesehen, die buddhistische Stupa in Bouddhanath, den Hare-Krishna-Tempel, wir besichtigten den schlafenden Vishnu, den Nyatapola Tempel. Beeindruckend, wie die Nepalesen mit einer Freude und Ruhe ihre Götter Vishnu, Shiva und Hare Krishna anbeten, ihnen Geschenke und Nahrung darbringen. Wir besuchten Professor Dr. Prajapati, der in seinem Haus Erbe und Kultur von Bahatapur bewahrt. Sein Haus ist ein Museum, kaum in Worte zu fassen, wie viel dort an traditionellen Hartholzsäulen, Fenstern und Skulpturen über Jahre nachgearbeitet und restauriert wurde. Von dort auf dem Dach hatten wir einen einzigartigen Blick auf Kathmandu. Und immer die Farben! Besonders präsent das größte hinduistische Heiligtum Pashupatinath, wo die Toten verbrannt werden und ihre Asche in den Heiligen Bagmati gestreut wird, in der Hoffnung auf Wiedergeburt. Dies so mitzuerleben hat uns alle unterschiedlich gefesselt und berührt.
Auch das Orange der dort heimischen und uns bekannten Tagetes begleitet uns immer wieder – als Blumenkranz oder kl. Sträußchen bei den Empfängen in den Schulen, die wir im Auftrag der Nepalhilfe Kulmbach besuchten. Wenn ich mich jemals, und da spreche ich auch für die anderen Mitreisenden, fühlte, wie die „Queen“ persönlich, dann in Malekhu, an der Bageshwori Primary und Secondary School und an der Tilingatarschule in Kathmandu. So viel Wärme, so viel Lachen, so viel Freude und Wertschätzung seitens der Schüler und Lehrkräfte – wir alle hatten, ob so einem Empfang, mit den Tränen zu kämpfen. Es wurde getanzt, gesungen, geredet, solche Emotionen sind schwer in Worte zu fassen. Wir aßen mit den Kindern in der neu eingeweihten Schulküche. Und immer wieder diese Freude, trotz der großen Armut, gerade in den ländlichen Gebieten von Malekhu. Das Abenteuer, mit unserem Bus erst einmal dorthin zu gelangen – für 80 km brauchten wir 6 Stunden. Eine Straße, die keine mehr war, Hänge waren durch die Überschwemmungen verrutscht, Staus auf dieser einen Hauptstrecke, Staub, waghalsige Überholmanöver und überall die Menschen, die irgendwie ein kleines Geschäft betrieben, in einer Hütte, wo auch gelebt wurde. In Malekhu angekommen konnten wir nur über eine Hängebrücke zu unserem Hotel gelangen, welches direkt am Fluss gelegen war. Natur pur, wir machten eine Raftingtour durch das Flusstal, allein mit der Natur. Dann, am Morgen der Abfahrt zurück Richtung Kathmandu, konnten wir von unserem Hotel einen Stau sehen – wir wähnten uns noch einen Tag länger in Malekhu, aber er löste sich auf! Die Rückfahrt war noch abenteuerlicher als die Hinfahrt. Unsere Busfahrer, es gibt immer zwei, denn der Beifahrer muss oft auf das Dach steigen, Leitungen vom Dach des Busses abhalten, bei Manövern aussteigen und dirigieren. In Nagatapur, der letzte Punkt auf unserer Abenteuerreise, waren wir auf 1.900 m Höhe, Sonnenaufgänge direkt vom Zimmer aus, fremde Vogelstimmen waren zu hören und eine ganz eigene Vegetation. Wir wanderten durch Wälder und durch Dörfer, besuchten die Tempel von Changu Narayan. Hier hatte man das Gefühl, dem Himmel sehr nahe zu sein, durch die Unberührtheit und durch den Blick in das Tal und auch auf einen Teil des Himalaya Gebirges. Danach hatte uns Kathmandu kurz wieder, wir tauchten in diesen Verkehr und in dieses vermeintliche Chaos ein – dieses Mal gingen wir schon ein bisschen gelassener damit um. In all dieser Zeit sorgte Shyam – www.nbeveresttravels.com – immer wieder dafür, dass wir überrascht wurden, dass wir uns gut geleitet fühlten. Individuelle Restaurants, traditionelles Essen, auch ein bisschen Folklore gehörten dazu, nichts blieb unerfüllt. Einkaufen in den vielen kleinen Läden in Kathmandu, die besonderen ausgesuchten Hotels – ohne Shyam unmöglich! Sein über die vielen Jahre ehrenamtliches Engagement für die Nepalhilfe bzw. an den Schulen – einzigartig! All diese besonderen Erlebnisse brachten uns Nepal, den Menschen, der Kultur und besonders den Schulkindern sehr nahe und es war allen ein Bedürfnis, etwas zurückzugeben an dieses Land und die Menschen. So übernahmen einige von uns noch vor Ort eine Patenschaft. Das können Sie auch! www.nepalhilfe-kulmbach.de
Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle nochmal an Shyam und seine Frau Saru, sowie an das Reisecenter Schaffranek, für die professionelle Organisation dieser Reise.
Wieder daheim schließe ich oft meine Augen und verträume mich nach Nepal, in der Hoffnung auf ein Wiedersehen. Es gibt mir Gelassenheit und Freude und auch Demut dem gegenüber, was ich und wir alle hier haben.
Eine zügige angenehme Anreise und ein guter Übernachtflug ließen uns gut gegen Mittag am Flughafen in Kathmandu ankommen.
Am Flughafen erwarteten uns Saru und Shyam. Am Bus begrüßten uns Schüler und ehemalige Schüler sowie Lehrkräfte der Tilingatarschule mit Schals für uns Frauen und den typischen nepalesischen Hüten für die Männer. Im Hotel Jampa angekommen, (der Bus hielt vorher und wir gingen zu Fuß durch den Straßenverkehr von Kathmandu) gab es eine kurze Verschnaufpause und dann führten uns Shyam und Saru durch Kathmandu. Was für Eindrücke!!! Abendessen im Hotel Jampa.
Der nächste Tag führte uns zur Budhanikantha Tempelanlage. Viele Gläubige beteten Budhanikantha an und brachten Dankesopfer in Form von Blumen und auch Spenden für die Mönche, die über diese Gaben leben. Alles, was mehr ist, wird gespendet. Beeindruckend für uns alle diese Art der Hingabe.Danach ging es weiter zum Hare Krishana Dham- Iskcon – einer regligiösen Stätte, hier besuchten wir den Tempel und wohnten dort einer Zeremonie bei. Danach aßen wir dort zu Mittag in einem typischen Lokal. Weiter ging es nach Pashupatinath, dem größten hinduistischen Heiligtum. Hier werden die Toten verbrannt. Und es gab die Möglichkeit, ein dort gelegenes Altenheim zu besuchen.
Heute ging es mit dem Bus nach Bhaktapur. Wir erlebten den Markt, besuchten Dr. Prajapati, der in seinem Haus Erbe und Kultur von Bhaktapur erhalten hat. Bei ihm in seinem Geschäft hatten wir auch die Möglichkeit wunderbares Papier und Karten zu kaufen. Weiter ging es durch die Straßen, zu den Tempeln, ein gemeinsames Mittagessen mit Blick auf den Nyatapola Tempel. Danach bekamen wir noch einen Einblick in die Kunst der Mandela Malerei! Zurück im Hotel hatte jeder die Möglichkeit Kathmandu zu erkunden- aber trotz „Stadtplan“ war es nicht so leicht, wieder zum Hotel zurückzufinden.
Gleich am Morgen besuchten wir die Tilingatar Schule. Wir wurden empfangen mit Blumen, es gab Dankesreden und viele wunderbare Tanzvorführungen. Danach aßen wir dort und besichtigten die Schul- und Werkräume.Weiter ging es zur Boudhanath Stupa, einer der größten seiner Art, Ziel buddhistischer Pilger aus Nepal, aber auch aus Indien. Hier sind auch vier Klosterschulen angesiedelt und um den Stupa herum kleine tibetische Klöster. Wir hatten Zeit zu schauen, um dann auf einer Terasse direkt mit Blick auf die Stupa Abend zu essen.
Nun verließen wir Kathmandu und fuhren Richtung Malekhu. Vorher fuhren wir mit der Seilbahn auf die Chandragiri Hills. Ein fast wunderbarer Blick auf das Kathmandu Tal. Danach ging es weiter Richtung Malekhu, auf der einzigen Hauptstrecke. Viel Verkehr, es ging nur langsam voran und immer wieder hielten wir den Atem an, unser Busfahrer meisterte alle brenzligen Situationen bravourös. Einchecken im Trishuli Riverside Resort nur über eine Hängebrücke möglich. Die Zimmer lagen direkt am Fluss, das Rauschen begleitete uns auch in der Nacht, sehr beruhigend. Wir nahmen ein typisches nepalesisches Abendessen draußen auf der Terrasse ein.
Heute ging es zur Bageshwori Secondary und Primary School. Davor konnten wir auf dem kleinen Markt von Malekhu einkaufen. Schon bei der Tilingatar School war der Empfang wunderbar, aber dieser Empfang hat uns alle sehr demütig gemacht. Es ist kaum in Worte zu fassen!! Wir waren die Ehrengäste und es wurde getanzt und gelacht und dieses Erlebnis brachte uns die Kultur, die Menschen und besonders die Kinder sehr nahe. Nach dem Mittagessen wurden die Patenbriefe und Geschenke übergeben und auch ein Gespräch mit den Lehrkräften stand auf dem Programm. Erfüllt von all dem , kehrten wir in unser Resort zurück, um gemeinsam zu essen.
Am nächsten Morgen stand für einige von uns eine Raftingtour auf dem Programm. Was für ein Erlebnis!! Die anderen nutzten die Gelegenheit zu schwimmen, zu entspannen oder aber auch nachmittags die Patenkinder daheim zu besuchen. Am Abend gab es am Feuer ein Barbecue.
Heute hieß es Abschied nehmen von der wunderbaren Naturlandschaft!! Wir fuhren nochmals in die Schule, um dem Gesang der Schüler zu lauschen, die ein traditionelles Volkslied und die nepalesische Nationalhymne sangen. Die Rückfahrt Richtung Kathmandu war genauso abenteuerlich wie die Hinfahrt. Ein kleiner Stopp in einem Restaurant „German Homes“, dann ging es direkt nach Nargakot, ins Hotel Country Villa Nargakot. Wir wohnten direkt am Hang, mit Blick ins Tal, auf 1.900 m Höhe. Was für eine andere Vegetation und Stille. Das Essen im Restaurant war sehr gut.
Alle standen früh auf, um den Sonnenaufgang zu sehen. Nach dem Frühstück gingen ein Teil der Gruppe mit Shyam auf eine 1–2-stündige Wanderung mit einem kleinen Zwischenstopp, wo wir einen Teil des Himalaya Gebirges sehen konnten. Für alle anderen gab es die Möglichkeit zu entspannen, sich massieren zu lassen oder einfach nur die Natur zu genießen. Es folgte noch ein Versuch, den Sonnenuntergang zu sehen, aber das Wetter spielte nicht mit. Aber wir trafen ein Ehepaar mit „Wohnmobiltruck“ aus Lichtenfels!! Die Welt ist klein!!
Ein neuer Tag mit einem neuen Sonnenaufgang!! Ein Teil von uns wanderte über Dörfer zum Changu Narayan, der ältesten Pilgerstätte im Kathmandutal, eines der sieben Weltkulturerben in Neapal. Der andere Teil fuhr mit dem Bus vor und besichtigte die Tempelstätte. Gemeinsam gab es noch Zeit für einen Lassi oder Ingwertee, um dann noch in den kleinen Marktständen Gewürze , Kleidung, etc. einzukaufen. Zum Abschluss gingen wir über eine der größten Hängebrücken- Bandipur.
Nun hieß es Abschied nehmen von Nargakot- der Morgen bescherte uns einen ungetrübten fantastischen Blick auf das Himalaya Gebirge. In Kathmandu angekommen, konnten wir zügig unsere Zimmer beziehen. Es galt, die Koffer umzupacken, noch einkaufen zu gehen, auszuruhen. Ein gemeinsames Abendessen im Hotel ließ uns nochmals alles Revue passieren. Noch eine kurze (Schlaf)Pause und dann brachten uns Shyam und Saru zum Flughafen. Über Doha kamen wir pünktlich am nächsten Tag an. Diese wunderbare Reise und da spreche ich sicherlich im Namen aller Teilnehmer war dank der guten Organisation von Melanie Schaffranek und Shyam vor Ort unvergesslich. Danke!!